von Maike Barget, Julia Brauner, Clara Gutjahr, Lea Holzapfel, Laura Khalil (Q1)

Dass soziale Medien einen stetig wachsenden Einfluss auf die Meinungsbildung der Menschen überall auf der Welt haben, ist eine unbestrittene Tatsache. Keine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens lässt mittlerweile die Möglichkeit ungenutzt, durch Veröffentlichung auf sozialen Medien die eigene Bekanntheit zu vergrößern und die eigenen Interessen zu vertreten. Soziale Medien sind ein Bedeutungsfaktor in allen demokratisch verfassten Gesellschaften geworden – Gesellschaften, deren eigenes Selbstverständnis auf der Verfügbarkeit von Informationen für eine möglichst breite Teilnehmerschaft beruht. Insofern sind soziale Medien nicht nur eine Angelegenheit privaten Interesses, vielmehr sind sie prägender Bestandteil unseres öffentlichen, unseres politischen und kulturellen Lebens.

Die zunehmende Akzeptanz von sozialen Medien lässt auch den Bildungsbereich dieser Gesellschaften nicht unberührt. Das zeigt sich recht anschaulich am Leseverhalten unserer Schüler*innen. Spontanumfragen ergeben, dass nur noch ein geringer Teil der Schülerschaft Gebrauch macht von Nachrichtenmedien im Printformat. Das sollte einen überzeugten Zeitungsleser aber nicht zu der Annahme verleiten, jüngere Generationen lebten in Unkenntnis vom Strom der Nachrichten. Die Art und Weise, wie sich Nachrichten verbreiten, hat sich dagegen verändert. Vor dieser Tatsache können Bildungseinrichtungen nicht die Augen verschließen. Im Gegenteil, sie sind gehalten, diese neuen Kanäle für ihre Anliegen zu nutzen.

Schulen stehen hier dankenswerterweise nicht allein. Auch die großen Sendeanstalten der Länder, wichtige Organe der Informationsverbreitung und der Meinungsbildung, können als Partner im Bemühen um eine sich verändernde Informationsöffentlichkeit einen Teil dazu beitragen, dass jüngere Menschen den wichtigen Unterschied zwischen dem, was als Tatsache gelten kann und dem, was bloße Meinung ist, kennen und schätzen lernen.

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Foto: Fünf Schülerinnen des Deutsch-Leistungskurses (Q1) nehmen an einem Projekt des Hessischen Rundfunks teil.

Kurz vor Beginn der Weihnachtsferien bot sich fünf Schülerinnen des Deutsch-Leistungskurses der Q1-Phase Gelegenheit an einem Projekt des Hessischen Rundfunks teilzunehmen. Deren Kursleiter hatte neun Monate zuvor auf dieses Projekt aufmerksam gemacht. Eine Reihe von Schülerinnen waren sogleich interessiert und die Freude war groß, als Wochen später die Nachricht einging, dass der Deutsch-LK der Hohen Landesschule neben fünf weiteren Schulen in Hessen eingeladen war, am Projekt hrNewsLab teilzunehmen.

Das Projekt verwendet die mittlerweile unter jüngeren Menschen beliebte Plattform Instagram. D.h. man dockt an eine bereits vorhandene Kommunikationsplattform an und nutzt deren Möglichkeiten der Verbreitung von Nachrichten. Ab diesem Moment kommt die Expertise des Hessischen Rundfunks ins Spiel. Deren Mitarbeiter*innen verbringen einige Zeit zusammen mit den Teilnehmenden am Projekt, um an der Aufbereitung von Nachrichten zu arbeiten, die quasi professionellen Anforderungen genügen. Ziel ist es, dass die sechs teilnehmenden Schulen so professionelle Nachrichtenclips erstellen, dass diese auf der Homepage des HR veröffentlicht werden. Auf diese Weise erhalten Instagram-Nutzer aktuelle Information aus den Regionen Hessens – im besten Sinn des Wortes, Nachrichten für junge Menschen von jungen Menschen.

Zwei Tage lang besuchten Mitarbeiter des Hessischen Rundfunks eine kleine Gruppe von Schülerinnen an unserer Schule und führten mit ihnen einen Workshop durch. Ziel dieses zweitägigen Workshops war der Erwerb journalistischer Grundkenntnisse, die wir in Zukunft auf unserem schuleigenen Instagram-Account anwenden können. Durch Übungen, bei denen wir denselben Satz in verschiedenen Emotionen rüberbringen mussten, wurde uns verdeutlicht, wie sehr die Körpersprache und die Einsetzung der Stimme eine Aussage beeinflussen können.

Auf größtenteils interaktive Weise wurde uns beigebracht, auf welche Kleinigkeiten zu achten sind, wenn man eigenständig recherchiert und etwas auf den sozialen Medien postet.

Schon am Ende des ersten Tages begannen wir ein Storyboard zu erstellen, welches wir am nächsten Tag abdrehten. Das Endprodukt war eine Story für Instagram, auf der wir probehalber unsere Schule vorstellten. Durch das gemeinsame Analysieren im Anschluss konnten wir aus kleinen Missgeschicken lernen. Am Ende des zweiten Tages suchten wir als Gruppe nach Themen, welche wir als erste recherchieren und veröffentlichen könnten. Der Fokus hierbei lag besonders darauf, was die Leute interessiert und was einen regionalen Bezug hat. Nach anfänglichem Zögern kamen nach einer Zeit immer mehr Ideen auf, die wir zusammen besprachen. Schnell war auch der zweite Tag des Workshops vorbei, allerdings endet das Projekt hiermit noch lange nicht. In den kommenden Monaten werden wir als kleines Redaktionsteam viele spannende Themen bearbeiten und auf Instagram posten, wobei wir im besten Fall unsere redaktionellen Fähigkeiten verbessern werden.