80 Forschungsgruppen aus 35 Schulen des Projekts „Wirtschaftsforscherlabor“. Hessischer Kultusminister reagiert auf Wünsche der Schüler zur Digitalisierung
Am 5. und 6. Mai 2022 präsentierten 35 Schulen aus allen Teilen Deutschland in Frankfurt ihre Forschungsergebnisse beim Economic Youth Summit (EYS). Als einzige hessische Schule war die HOLA vertreten. Die Klasse 9G hatte zusammen mit ihrem Politik- und Wirtschaftslehrer Stefan Prochnow das Thema „Digitalisierung und Arbeitswelt – kommt die Robocalypse?“ ausgewählt. Die fünf Arbeitsgruppen der Klasse hatten sich unterschiedliche Schwerpunkte des Themas gesetzt.
Janis Hamsen, Joscha Kahlert, Samuel Katzenstein, Jannis Köhler und Danilo Todorovic haben eine digitale Präsentation zum Thema „Künstliche Intelligenz“ geschaffen. Farhan Ahmad, Raphael Brodel, Umut Özbilge, Manuel Romero, Jonas Schroeter und Nils Uhl erstellten ein großes Plakat zum gleichen Thema, das mit dem neuen DIN-A0-Plotter der HOLA ausgedruckt wurde.
Melda Coban, Carla Gomes da Silva, Mia Keimer, Melisa Kuburas, Melek Özdemir, Francesca Seebröker, Caitlyn Stitterich und Sude Teker,führten Interviews zum Thema Digitalisierung in Schule und Arbeitswelt, aus dem sie einen Podcast erstellten.. Der Podcast erregte die Aufmerksamkeit von Dr. Michael Koch vom Institut für ökonomische Bildung an der Universität Oldenburg. „Der Beitrag der Schülerinnen ist inhaltlich und technisch gut gemacht“, sagte der Ökonomie-Experte. Bemerkenswert fand er die Aussage der im Podcast befragten Schüler, dass die „künstliche Intelligenz“ mehr Fehler findet als die Lehrkräfte – und dass die Lehrkräfte genau darin kein Problem sehen.
Sehr gelobt wurde von Dr. Michael Koch auch der Kurzfilm von Miguel Barba und Carla Diez Aparicio über die Frage „Was kommt eigentlich nach der Digitalisierung?“ Dafür interviewten die beiden Neuntklässler beispielsweise einen Apotheker und einen Autovermieter. „Der Film beleuchtet das Thema aus mehreren Perspektiven und bezieht sowohl ältere als auch jüngere Menschen ein“, lobte Koch.
Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit des Plenums auf dem EYS stand die Untersuchung der HOLA-Gruppe von Hannah Andersch, Emilia Bereiter, Anna-Lena Roth und Tian Vree. Sie hatten sich gefragt, warum in der Digitalisierungsdebatte an Schulen so wenig die Stimme der Schüler gehört wird. Und welche Digitalisierung wollen die Schüler überhaupt? Virtueller Online-Unterricht ist nicht das Ideal der Schüler, gewünscht ist vielmehr ein Präsenzunterricht unter Einbeziehung von digitalen Instrumenten, die dann aber auch allen Lehrenden und Lernenden gleichermaßen zur Verfügung stehen müssen. Am wichtigsten ist den Jugendlichen aber, dass die Geräte auch zuverlässig funktionieren. Bleibt zu hoffen, dass die jüngst an der Schule installierten digitalen Tafeln diesen Wunsch erfüllen.
Kultusminister Prof. Alexander Lorz gab im anschließenden Podiumsgespräch zu, dass in der Debatte über die Digitalisierung an Schulen fast nur die Meinung der Lehrkräfte eingeflossen ist. Immerhin seien aber Landeseltern- und Landesschülervertretungen in den entsprechenden Gremien hinzugezogen worden. „Eine herkömmliche Tafel kostet 1000 Euro und hält locker 50 Jahre, die digitalen Boards kosten oft über 6000 Euro und dürften kaum 10 Jahre halten“, recherchierte Emilia Bereiter. Aber nicht nur deswegen wird Schule viel teurer werden. „Eigentlich müssen Schulen dringend eine Art zusätzlichen „IT-Hausmeister“ bekommen, der die Boards wartet und schnell etwas reparieren kann“, pflichtet HOLA-Lehrer Stefan Prochnow bei.
Bild 1 Gruppenfoto: Wirtschaftslehrer Stefan Prochnow mit Carla Diez Aparicio, Janis Hamsen, Mia Keimer, Emilia Bereiter, Tian Vree, Manuel Romero Garcia und Jonas Schroeter aus der Klasse 9G der Hohen Landesschule Hanau beim Economic Youth Summit 2022 des Projekts „Wirtschaftsforscherlabor“
Bild 4: Die Forschungsergebnisse der HOLA-Gruppen erregten auch die Aufmerksamkeit von Prof. Dr. Michael Koch vom Institut für Ökonomische Bildung an der Universität Oldenburg. Hier auf dem Bild betrachtet er gerade den Kurzfilm von Carla Diez Aparicio und Miguel Barba zum Thema „Was kommt eigentlich nach der Digitalisierung?“
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