von Stefan Prochnow

Die Preisträger des Umweltpreises 2023 wurden in einer Feierstunde im Hanauer Brockenhaus am 22. Januar 2024 geehrt. Gleich drei Gruppen hat der Kreisausschuss des Main-Kinzig-Kreises in diesem Jahr für preiswürdig erachtet und deshalb das Preisgeld einmalig um 1 000 Euro erhöht. So können sich folgende drei Bewerbungen über jeweils 2 000 Euro freuen: der Betrieb Beckl Karosserie + Lack Langenselbold, das Repair-Café Schlüchtern und die Hohe Landesschule Hanau. „Alle Preisträger haben sich auf ganz unterschiedlichen Feldern mit großem Engagement und Herzblut für den Schutz von Umwelt und Klima eingesetzt“, teilte die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler mit.


Foto: Schulleiter Martin Göbler dankt Susanne Simmler (2. von rechts) und erläutert das Nachhaltigkeitskonzept an der HOLA.

Die HOLA erhielt den Umweltpreis für ihr Engagement im Wettbewerb „Ecodesign – gestalte Wandel“. Acht Schülergruppen nahmen mit Lehrerin Astrid Holle an dem Wettbewerb teil, der von der PwC-Stiftung unterstützt wurde. Die kreativen Schülerinnen und Schüler entwickelten nachhaltige Konzepte oder Produktideen und stellten ihre Businesspläne einer Jury vor. Zu den innovativen Vorschlägen der Schülergruppen zählen der EcoTrash, ein Müllbehälter mit eingebauten Sitzmöglichkeiten und Bepflanzung, der Eco-Tisch mit solarbetriebenem Stromanschluss für das Laden von Geräten wie Smartphones oder Tablets, die Biobox als Holzbox, in der Biomüll kompostiert wird und gleichzeitig Insekten einen Nistplatz finden. „HOLA-Trade“ wiederum ist eine App zum Austauschen von Schulmaterialien wie Rucksäcken, Sportschuhen, Ski oder Mäppchen.

Jonas Schroeter (16), der zusammen mit Emilia Bereiter eine Brotbox aus Bambus entwickelt hat, konnte bei „Ecodesign“ auch sein handwerkliches Geschick im Umgang mit Holz beweisen: „Ich habe einen Prototyp der Brotbox geschreinert“, sagt der HOLA-Schüler. Vier der Vorschläge sollen nun umgesetzt werden.

Der Wettbewerb soll andere Schulen im Main-Kinzig-Kreis inspirieren, ebenfalls mitzumachen, betonte Simmler. HOLA-Schulleiter Martin Göbler sieht in der Ehrung eine Bestätigung des erweiterten Bildungsbegriffs: Auch am Gymnasium komme es nicht nur auf theoretische Kenntnisse, sondern auch auf die Umsetzung in die Praxis an.

Der Kreisausschuss des Main-Kinzig-Kreises vergibt den Umweltpreis seit 1975 an Einzelpersonen, Gruppen, Unternehmen, Verbände, Vereine und Schulen, die sich in besonderer Weise um den Umwelt-, Natur- und Klimaschutz verdient gemacht haben. Damit ist die Auszeichnung einer der ältesten kommunalen Umweltpreise überhaupt. Neben dem Geldpreis erhielten die Preisträger in diesem Jahr – statt Schnittblumen – auch die Patenschaft für ein neu gepflanztes Bäumchen im Main-Kinzig-Kreis, mitsamt den Koordinaten des Standortes.

Die HOLA ist in vielerlei Hinsicht in den Bereichen Nachhaltigkeit, ökonomische Bildung und künstlerische Kreativität engagiert, etwa mit dem Fach „Digitale Welt“ oder dem „Moritz-Daniel-Oppenheim Kunstpreis“. Die Schulgemeinde freut sich, dass sich diese Bereiche beim Umweltpreis so erfolgreich verknüpfen ließen und dankt den beteiligten Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern für ihr Engagement.