Der 2. Bienenstock zieht auf dem Campus der Hohen Landesschule ein.
von Susanne Zelck, Swantje Stein-Hellmann
Die Hohe Landesschule Hanau hat als Umweltschule einen weiteren bedeutenden Schritt in Richtung Umweltbildung und nachhaltige Entwicklung gemacht, indem sie ihr Schulgartenprojekt erweitert. In einer fruchtbaren Zusammenarbeit mit der GemüseAckerdemie wurde am 27. April 2024 eine Ackerfläche von etwa 70 Quadratmetern umgegraben, um Platz für die neuen Anpflanzungen zu schaffen. In den nächsten vier Jahren werden Lehrende der Hohen Landesschule durch fachlich fundierte Anleitung der GemüseAckerdemie ausgebildet, um dann die Schülerinnen und Schüler darin zu begleiten, eigenständig den Schulgarten bewirtschaften, die Produkte verarbeiten und vermarkten zu können. Auch die schuleigene Küche wird hier eine wichtige Rolle spielen.
Das Projekt, das unter der Leitung von Swantje Stein-Hellmann (Leiterin des mathematisch-naturwissenschaftlich Aufgabenfeldes) und Susanne Zelck (Umweltschule) steht, ist ein leuchtendes Beispiel für das Engagement der Schule im Bereich der Umweltbildung. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern nicht nur theoretisches Wissen zu vermitteln, sondern auch praktische Erfahrungen im Bereich nachhaltiger Landwirtschaft und ökologischen Anbaus zu ermöglichen, sodass der Schulcampus mehr und mehr als Lernort in den Schulalltag integriert wird.
Ein großer Dank geht an die Mitarbeitenden des Eigenbetriebs Hanau Infrastruktur Service (HIS) der Abteilung Friedhöfe und Krematorium Thomas Asbach (Stv. Abteilungsleiter), Roland Ey und Günter Haag. Diese machten es möglich durch Ihren Einsatz mit schwerem Gerät (einem Bagger und Radlader), den Prozess erheblich zu beschleunigen und die Lehrkräften und Jugendlichen beim Anlegen des Ackers tatkräftig zu unterstützen. Diese großzügige Hilfe unterstreicht das wachsende Bewusstsein und Engagement der Gemeinde für Umweltschutz und Bildung.
Das Schulgartenprojekt unter dem Motto „nachhaltiger HOLA-Campus“ beinhaltet auch die Integration eines Bienenvolks, das bereits vor zwei Jahren ihren Platz auf dem HOLA-Campus gefunden hat und in diesem Jahr um ein weiteres Volk erweitert wurde. Diese Bienen tragen nicht nur zur Bestäubung der Pflanzen bei, sondern sensibilisieren auch die Schülerinnen und Schüler für die Bedeutung des Artenschutzes. Sie leben am Rande einer Streuobstwiese, die ebenfalls im Rahmen des Projektes angelegt wurde, sodass auch dieses Kulturgut auf dem Campus Erhalt findet.
Obwohl das Schulgartenprojekt ein vielversprechender Schritt in die richtige Richtung ist, gibt es auch Herausforderungen. Oft scheitern solche Projekte an bürokratischen Hürden und mangelnder finanzieller Unterstützung. Deshalb ist die erneute Unterstützung der Freunde und Förderer der Hohen Landesschule umso erfreulicher. Durch diese Mittel können für die Schülerinnen und Schüler Gummistiefel und das nötige Gartengerät für die Pflege des Schulgartens angeschafft werden.
Zwei weitere Teilprojekte können in Kooperation mit der Gesellschaft für Wirtschaftskunde verwirklicht werden, die im Rahmen der MINT-Förderung gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern einen Zaun und ein Gartenhaus für den Schulgarten planen und bauen werden.
Das Problem der nachhaltigen Bewässerung ist dabei noch nicht gelöst. Zwar verfügt die Hohe Landesschule über riesige Dachflächen, jedoch wird das Regenwasser inwandig in die Kanalisation abgeleitet. Dieses aufzufangen und für den Campus nutzbar zu machen, wird die nächste Herausforderung für das Schulgartenteam der Hohen Landesschule sein.