von Daniel Bindernagel

„Ich finde es toll, dass wir auch mit Kindern aus den anderen NaWi-Klassen zusammen lernen und uns aussuchen können, wann wir welche Themen machen.“

Solche Rückmeldungen waren im letzten Jahr oft von den NaWi-Kindern der Klassen 6B, 6C und 6D zu hören. Doch woher kam dieser neue Elan? Grund dafür war ein neues Konzept der Nawi-Lehrkräfte Annett Göbler, Carsten Gehron-Retzbach und Daniel Bindernagel.

Ziel des Projekts war es, den Schülerinnen und Schüler ein individuelleres Lernen zu ermöglichen, indem der Unterricht nicht mehr im Klassenverband, sondern in wählbaren, thematisch unterschiedlichen Kleingruppen stattfand. Dank der Unterstützung von Susanne Zelck und Maximilian Ostermeier durch die AG Nachhaltigkeit waren diese Kleingruppen auf ca. 15 Kinder pro Gruppe reduziert, was ein sehr angenehmes Lernklima ermöglichte.

In zeitlich vorgegebenen Rahmen von mehreren Wochen konnten die Kinder selbstständig auswählen, in welchen Reihenfolgen und Intensitäten sie sich mit verschiedenen Aspekten der Themen Ernährung, Sinne und Wetter auseinandersetzen wollten. So gab es Möglichkeiten zum Experimentieren, zur Arbeit mit Modellen, dem Kochen einer ausgewogenen und gesunden Mahlzeit oder auch zum Arbeiten im Stillen, um die Inhalte konzentriert erfassen zu können.

Durch die große Vielfalt der Angebote lernten die Schülerinnen und Schüler, sich ihre Zeit selbst einzuteilen und dafür zu sorgen, dass am Ende der Einheit auch alle Aufgaben fristgerecht erledigt waren. Dies gelang zwar nicht immer, aber die Einsicht „Ja stimmt, das hätte ich anders planen müssen.“ sorgte auch in diesen Fällen für ein nachhaltiges Lernen.

Auch für die Lehrkräfte stellte das Konzept eine neue Art des Arbeitens dar: Da die Kinder ihren Lernweg selbst organisierten und strukturierten, war ein Nachsteuern im Laufe einer Einheit schwer umsetzbar. Es kam viel mehr darauf an, aus den Erfahrungen einer absolvierten Einheit zu lernen und dies bei der Planung des nächsten Themas zu berücksichtigen. Dies sorgte vor dem Beginn einer neuen Einheit für sehr intensive Planungsphasen, um dann, während die Einheit durchgeführt wurde, zu einer Entlastung der Lehrkräfte zu werden. Da nachfolgende Jahrgänge hoffentlich von diesen Erfahrungen profitieren können, stellt dieses Konzept eine große Chance für die Zukunft des NaWi-Profils dar.

Ergänzt wurde das Projekt durch eine umfangreiche Arbeit am HOLA-Campus, z. B. durch die Mithilfe bei der Errichtung des Hochbeetes und Vorträge von externen Fachleuten. Insbesondere die Vorträge zu den Themen Ernährung und Astronomie sorgten für große Freude und Begeisterung bei den Kindern.


Foto: Hochbeet mit Kräutern
Foto: Vortrag zum Thema Ernährung

Foto: Begeisterung für die Astronomie

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Projekts hoffen alle Beteiligten, dass die folgenden Jahrgänge, aber auch andere Fächer und Projekte von den gesammelten Erfahrungen profitieren können. Für das kommende Schuljahr ist bereits geplant, mit Fünftklässlern schon gegen Ende des 5. Schuljahres ein ähnliches Konzept zu erproben.