Text und Fotos: Stefan Prochnow, Hohe Landesschule Hanau
Ostern, Pfingsten, Weihnachten und der Tag der Deutschen Einheit – diese Feiertage kennt in Deutschland jedes Kind. Weniger bekannt ist der „Tag der Vereinten Nationen“ am 24. Oktober. An der Hohen Landesschule Hanau (HOLA) wird dieser Feiertag aber begangen, allerdings nicht als unterrichtsfreier Tag – im Gegenteil: einige Schülerinnen und Schüler blieben sogar länger in der Schule. Etwa die 26 Schülerinnen und Schüler der Klasse 10F, die mit ihrem Lehrer Stefan Prochnow in einem Plan- und Rollenspiel eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats simuliert haben. Organisiert und durchgeführt haben das Planspiel Studierende der Universität Frankfurt um Christian Buschmann und Henning Wagner. Die beiden studieren nicht nur Politik und Wirtschaft für das gymnasiale Lehramt, sondern sind auch bei zahlreichen Model-United-Nations-Konferenzen aktiv.
In der Simulation ging es um die Frage, ob die UN-Mission MINUSMA in Mali verlängert werden soll. Zusätzliche Brisanz erhielt die Frage durch den aktuellen Vorschlag von Verteidigungsministerin Annegret Kamp-Karrenbauer, ein UN-Mandat für eine Intervention in Syrien anzustreben.
„Wir konnten uns sehr viel in die Diskussion einbringen und mussten uns intensiv auf unsere Rolle vorbereiten“, sagten Said Aydin, Lena Östreich und Pascal Rudi aus der Klasse 10F. Am Ende scheiterte der von Melina Dönges und Leonie Seidl für Frankreich eingebrachte Resolutionsentwurf für eine Verlängerung des UN-Einsatzes in Mali am Veto Russlands. „Nicht gescheitert ist aber der Versuch, schon in der Mittelstufe mit UN-Planspielen selbst gesteuertes Lernen und intensive Schüleraktivitäten zu verankern“, freut sich Politiklehrer Stefan Prochnow.