Ein ungewohntes Bild aus einem Physikraum des Gymnasiums Hohe Landesschule Hanau. Drei Lehrkräfte der Schulbigband HOLAs Blechle sitzen im Corona-Abstand an Tischen, schneiden Stoff zu, heften Gummi-Litze und nähen.
Das hat seinen guten Grund: HOLAs Blechle gibt einmal anders als musikalisch ‚voll Stoff‘. Bassistin Julia Larsen hatte die Idee. Sie unterrichtet eigentlich Physik und bietet auch eine Näh-AG an. Die Zeit zwischen den Abitur-Aufsichten wollte sie nutzen, um Stoffmasken zu nähen, die an ein Altersheim weiter gegeben werden sollen. Dann fanden sich noch Orchesterchefin Christine Hagemann und Schulpfarrer Hermann Trusheim – eigentlich Posaune – dazu, und fertig war das Trio Textile. Nach Einweisung von Frau Larsen ging es in die Produktion, und wie bei der Musik wurden die Ergebnisse durch Üben immer besser. Solche Masken erfüllen natürlichen keine professionellen medizinischen Standards, sondern gelten als ‚Tröpfchenbremsen‘ für den Atem der Maskenträger. Die erforderlichen Abstände zum Gegenüber sind auf jeden Fall einzuhalten. Aber sie sind auch ein Zeichen für verantwortlichen Umgang miteinander in schwierigen Zeiten. Die Masken aus Baumwollstoffen sind recht bunt, auch dadurch machen sie den Corona-Alltag für die Empfänger hoffentlich etwas erträglicher.