Welche Digitalisierung wollen eigentlich die Schüler?

Von Stefan Prochnow

Die Klasse 9G der Hohen Landesschule Hanau (HOLA) nahm mit ihrem Politik- und Wirtschaftslehrer Stefan Prochnow am „Wirtschaftsforscherlabor“ der PwC-Stiftung teil.

„Digitalisierung in der Schule – welche Digitalisierung wollen die Schülerinnen und Schüler?“ – Tian Vree und Emilia Bereiter (links) stellen die Ergebnisse ihrer Umfrage Sandra Zillinger (education Y), Nurettin Yigit (PwC-Stiftung) und Kultusminister Prof. Alexander Lorz (im Bild rechts) vor

Fünf Gruppen beschäftigten sich mit Fragen der Digitalisierung und ihren Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Und da die „Arbeitswelt“ der Schülerinnen und Schüler die Schule ist, hat sich eine Gruppe schwerpunktmäßig mit der Frage beschäftigt, welche Auswirkungen die Digitalisierung auf die Schule hat. Dazu gab es schon viele Untersuchungen, die die Gruppe zusammenfassen konnte. In der öffentlichen Diskussion weit weniger beachtet wird die Frage, ob die Schülerinnen und Schüler überhaupt einen digitalisierten Unterricht wollen und wenn ja, wie dieser aussehen soll.

Daher führte die Gruppe, bestehend aus Hannah Andersch, Emilia Bereiter, Anna-Lena Roth und Tian Vree, kurzerhand selbst eine Umfrage durch. Diese war zwar nicht repräsentativ, kann mit über 200 Befragten aber durchaus eine gewisse Aussagekraft für sich beanspruchen. Es kam heraus, dass die Schülerinnen und Schüler nicht viel vom Distanzunterricht per Videokonferenz halten, sich aber einen abwechslungsreichen Präsenzunterricht mit digitalen Elementen wünschen. Wichtig ist ihnen auch, dass Schulen und Lernende flächendeckend und mit gleichen oder vergleichbaren Geräten ausgestattet sind. „Das erleichtert die Arbeit und sorgt für mehr Gerechtigkeit“, so die Aussage einiger befragter Schüler.

Ihre Untersuchungsergebnisse präsentierten, stellvertretend für die Gruppe, Emilia Bereiter und Tian Vree den über 100 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Schulen, darunter auch dem hessische Kultusminister Alexander Lorz. Er sieht die hessischen Schulen auf einem guten Weg in die Digitalisierung, gab aber zu, dass erst die Corona-Lockdowns zu einer Beschleunigung geführt hätten.

Insgesamt haben 35 Schulen aus ganz Deutschland 80 Beiträge eingereicht. Die HOLA war zum ersten Mal dabei und die einzige Schule aus Hessen.

Die Schülerinnen und Schüler der HOLA konnten ihre Forschungsergebnisse einem interessierten Fachpublikum vorstellen: Prof. Dr. Michael Koch vom Institut für Ökonomische Bildung an der Universität Oldenburg hört sich den von einer HOLA-Schülerinnengruppe um Mia Keimer (im Bild links) erstellten Podcast an