von Martin Rothweil
In einem gemeinsamen Vortrag zum Thema „Berufsbilder in der Chemie“ gewährten Eva Karte (Fa. Heraeus), Silvia Artus (Fa. Heraeus), Dr. Gisa Meißner (Fa. Heraeus), Dr. Gabi Ohlendorf (Fa. Heraeus), Dr. Felix Held (Fa. Heraeus) und Dr. Christoph Röhlich (Fa. Heraeus) am 05.02.2024 im Forum der Hohen Landesschule (HOLA) Schülerinnen und Schülern der Chemie- und anderer naturwissenschaftlichen Leistungskurse Einblicke in ihre Tätigkeitsbereiche. Die Mitarbeiter der Firma Heraeus sind in der Sparte Precious Metals beschäftigt, alle gelernte Chemikerinnen und Chemiker und alle Teil eines Teams in dem Hanauer Traditionsunternehmen, das zu den zehn größten Familienunternehmen in Deutschland zählt.
Vieles ist einem näher, als man denkt! So ergeht es vielen beispielsweise mit scheinbar völlig unbekannten Personen. Oft stellt es sich im Gespräch heraus, dass man mit diesen unwissentlich doch bekannt ist, obwohl man dies eigentlich nicht vermutet hätte. „Die Welt ist ein Dorf“ oder dass jeder jeden über höchstens sechs Ecken kennt und dies sogar mathematisch belegbar ist, besagt die faszinierende Theorie namens „Six Degrees of Separation“. Die Kernaussage des Konzepts beschränkt sich nicht nur auf persönliche Kontakte, sondern lässt sich auch auf andere Bereiche übertragen, z. B. die Chemie. Ausgehend von jedwedem Begriff, lassen sich relativ problemlos unmittelbare Bezüge zu der Naturwissenschaft herstellen, wie Christoph Röhlich (Fa. Heraeus) zu Beginn seines Vortrags eindrucksvoll belegen konnte. Auch dass die Möglichkeiten, sich beruflich im Bereich der Chemie zu orientieren, ebenso weit gestreut und facettenreich sind wie die Welt der Chemie selbst, wurde gleich zu Beginn der Ausführungen deutlich.
Am Beispiel des Edelmetallkreislaufs erläuterten die Referentinnen und Referenten sehr anschaulich, worin die Herausforderungen bei der Entwicklung von Produkten sowie deren anschließende Vermarktung bestehen und welche Bedeutung fachlich fundiertes Wissen zum Bewältigen von Anforderungen hat. Insbesondere die Definition und Einhaltung von Qualitätsmerkmalen, die fortwährende innovative Anpassung der Erzeugnisse sowie die Identifizierung neuer Geschäftsfelder seien entscheidende Teile ihrer Arbeit.
Für den wissenschaftlichen Nachwuchs der HOLA war es von besonderem Interesse zu hören, welche fachlichen und persönlichen Voraussetzungen notwendig sind, um Teil eines erfolgreichen Teams in einem weltweit agierenden Unternehmen zu sein. Dafür erlaubten die Vortragenden individuelle Einblicke in ihre persönlichen Werdegänge und Aufgabenbereiche und verwiesen zugleich auf soziale Kompetenzen und Persönlichkeitsmerkmale, sog. Soft Skills, die zum Bestehen in der heutigen Berufswelt unabdingbar sind. Besondere Beachtung schenkten die anwesenden Schülerinnen und Schüler dabei den Ausführungen der ehemaligen Holanerin Eva Karte (Abitur 2008), die sehr authentisch ihren beruflichen Werdegang ausgehend von ihrer Zeit an der HOLA beschrieb.
„Toller Vortragsstil“, „Sehr ansprechend und abwechslungsreich!“, „Die Berufsvielfalt in der Chemie ist ja groß…“, „Daumen hoch!“, „Jetzt weiß ich, dass ich definitiv Chemie studiere!“, „Da merkt man, dass ein Team auftritt!“, so lauteten nur einige der Rückmeldungen der anwesenden Schülerinnen und Schüler zu dem anderthalbstündigen, sehr gelungenen und informativen Vortrag, der im Rahmen der Reihe „Naturwissenschaftliche Fachvorträge“ und „Berufsorientierung an der Hohen Landesschule“ stattfand.